Einblicke in mein Atelier: Nunofilzschals mit Pflanzen gefärbt
Für die kommende Herbst- und Wintersaison stelle ich zur Zeit eine kleine Kollektion mit Filzaccessoires her und werde den gesamten Arbeitsprozess in Bildern hier zeigen. Diese Woche ist zugegebenermaßen alles noch sehr monochrom. Nächste Woche wird es dafür aber richtig bunt. : -)
Bevor es ans Färben geht, müssen die Schals natürlich erstmal gefilzt werden:
1. Baumwoll-Gaze zuschneiden und die Ränder evtl. glattbügeln.
Ich nehme Bio-Baumwolle mit GOTS-Zertifikat, da diese nicht nur umweltfreundlicher ist, sondern auch nahezu unbehandelt, weshalb sie sich wirklich gut mit Pflanzen färben lässt.
2. Baumwolle auf Bambusrollo oder ähnlichem auslegen, weitere Materialien bereitlegen (Wolle, heißes Wasser, Olivenseife, Bürste, …) – und unbedingt die Katze fernhalten!
3. Wolle gleichmäßig, dachziegelartig auf der Baumwolle auslegen.
4. Verzieren. Da die Nunofilzschals gefärbt werden, können dafür auch nicht reinweiße Locken verwendet werden.
5. Mit Hilfe der Bürste alles gleichmäßig mit heißem Seifenwasser besprühen. Abdecken (mit Fliegengitter, Bläschenfolie etc.) und das ganze einrollen.
6. Rollen, rollen, rollen, zwischendurch evtl. mal überprüfen und bei Bedarf mehr Wasser darübersprühen – weiter rollen. Ich rolle meist 100-150mal. (Ich mache das mit den Füßen, wer will kann aber auch mit den Armen arbeiten)
7. Vorsichtig aufrollen, die Schals behutsam von der Unterlage lösen, überschüssiges Wasser im Becken ausdrücken, leicht knüllen und sanft aber schwungvoll immer wieder auf den Boden oder den Arbeitstisch werfen, werfen, werfen…
Solange werfen, bis sichtbar wird, dass die Wollfasern sich durch die Gaze hindurcharbeiten. Nochmals auf dem Rollo auslegen, einrollen und wieder rollen, rollen, rollen.
Auspacken, nochmal werfen, ein wenig an den Rändern reiben, den Schal in sich einrollen, kneten und was einem sonst noch so einfällt. Den Schal zwischendurch immer mal wieder glattstreichen.
8. Den fertigen Nunofilzschal waschen, mit Essig spülen und dann geht es normalerweise auch schon in die wiederverwendbare Beize. Ich werde meine Beize für diese Saison allerdings erst später ansetzen, deshalb lasse ich die Schals diesmal einfach trocknen.
Das Beizen ist auch zu langweilig, um es zu fotografieren. Deshalb geht es hier gleich ans Färben.
Färben lohnt sich allerdings erst ab einer bestimmten Menge, deshalb geht es hier erst nächste Woche weiter.
Ich plane Färbungen in rot, waldgrün, hellgrün, blau und orange. Dafür verwende ich Krapp, Zwiebel, Indigo und Birke.
Fortsetzung folgt demnächst!





